Seekrieg im Ersten Weltkrieg

Die Skagerrakschlacht kann als „größte Seeschlacht der Weltgeschichte“ interpretiert werden, sie änderte jedoch an der strategischen Gesamtlage nichts. Im Bild explodiert die Queen Mary, lediglich neun von 1275 Mann Besatzung überlebten.
Der U-Boot-Krieg entwickelte sich zur bedeutendsten Facette des Seekrieges im Ersten Weltkrieg: Versenkung eines britischen Frachtschiffs im Mittelmeer durch das U-Boot U 35 im April 1917. U 35 versenkte nicht weniger als 226 Schiffe und ist damit das vermutlich „erfolgreichste“ Kriegsschiff der Weltgeschichte.

Der Seekrieg im Ersten Weltkrieg wurde auf allen Weltmeeren ausgefochten, hatte seinen Schwerpunkt jedoch in der Nordsee.

Viele Militärs und Entscheider maßen vor 1914 dem Krieg zur See eine große oder sogar entscheidende Rolle bei. Tatsächlich kam es im Ersten Weltkrieg nicht zur allseits erwarteten Entscheidungsschlacht, wenngleich die Skagerrakschlacht als „größte Seeschlacht der Weltgeschichte“ rezipiert wurde.[1] Der Seekrieg war wohl nicht entscheidend für den Ausgang des Ersten Weltkrieges, aber seine indirekten Wirkungen waren bedeutend.

Die Blockade der Nordsee durch die Royal Navy trug zur Erschöpfung der Mittelmächte bei, die Blockaden der Ostsee und der Dardanellen hatten wesentlichen Anteil an der Niederlage der russischen Armee. Aktionen der deutschen Mittelmeerdivision waren Anlass zum Kriegseintritt des Osmanischen Reiches auf der Seite der Mittelmächte. Der Kreuzerkrieg – das Mittel zahlenmäßig unterlegener Seestreitkräfte – hatte aufgrund der mangelnden Vorbereitung seitens der deutschen Admiralität und der fehlenden Stützpunkte nur unwesentlichen Anteil am Kriegsgeschehen. Amphibische Aktionen endeten wie die Schlacht von Gallipoli zum Teil desaströs, teilweise waren sie wie das Unternehmen Albion erfolgreich und Muster für Aktionen späterer Kriege. Unerwartet zeigte sich der U-Boot-Krieg als bedeutendste Facette des Seekrieges. Da das U-Boot als Waffe von allen Seiten unterschätzt wurde, war man auch auf den U-Boot-Krieg allgemein wenig vorbereitet. Deutsche U-Boote brachten dennoch die Entente vor allem in der ersten Jahreshälfte 1917 in ernsthafte Schwierigkeiten. Der U-Boot-Krieg führte aber indirekt zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten und damit letztendlich zur Niederlage der Mittelmächte. Der Einsatzbefehl zur Entscheidungsschlacht auf See wurde erst gegeben, als die Oberste Heeresleitung den Krieg verlorengegeben hatte, und führte zum Kieler Matrosenaufstand, der wiederum Auslöser der Novemberrevolution war.

  1. So bezeichnen z. B. Janusz Piekałkiewicz: Der Erste Weltkrieg. Düsseldorf / Wien / New York 1988, ISBN 3-430-17481-3, S. 408. oder Eberhard Orthbrandt: Bildbuch Deutscher Geschichte. H. Pfahl, Laupheim 1961, S. 466 (Erstausgabe: 1954). die Skagerrakschlacht, vermutlich beziehen sie sich auf die Gesamttonnage der beteiligten Schiffe (ca. 1,8 Mio. Tonnen Verdrängung).

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